Arbeitsgemeinschaft Orthopädische Medizin nach Cyriax
Die Arbeitsgemeinschaft Orthopädische Medizin nach Cyriax (kurz: AOM) ist ein gemeinnütziger Verein und wurde 1979 von Dr. med. Peter Hirschfeld und Elisabeth Longton gegründet. Satzungsgemäßes Ziel dieses, beim Amtsgericht Bremen eingetragenen, Vereins ist es, das fundierte Wissen sowie die manualmedizinische Systematik der Orthopädischen Medizin nach dem speziellen Behandlungskonzept von J. H. Cyriax an junge Ärztinnen und Ärzte weiterzugeben.
Die Geschichte des Vereins
Die Ursprünge der Cyriax Methode
James Henry Cyriax war ein von 1904-1985 in London lebender Professor der Orthopädie. Er arbeitete und lehrte am dortigen St. Thomas`s Hospital. In England ist die Orthopädie seit jeher, anders als in Deutschland, in den chirurgischen (Ortopaedic Surgery) und den nichtoperativen Zweig (Ortopaedic Medicine) geteilt. Cyriax hat in seinem ärztlichen Leben ein besonderes System der nichtoperativen Orthopädie (Orthopädische Medizin) entwickelt. Dieses zeichnet sich durch außerordentliche Wirksamkeit bezüglich der Diagnostik und der Therapie des Bewegungsapparats des Menschen aus. Cyriax konzentrierte sich, anders als die meisten „modernen“ Orthopäden, eben nicht ausschließlich auf die Gerätetechnik und Bildgebung. Seine Methodik basiert auf verlässlichen ärztlichen Basistugenden und zeichnet sich durch ein ganzheitliches Behandlungskonzept aus.
Die Gründer des Vereins
In den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat der Bremer Arzt Dr. med. Peter F. Hirschfeld diese Methodik in London bei Prof. Cyriax erlernt und anschließend mit nach Bremen gebracht. Gemeinsam mit Elisabeth Longton, eine bei Cyriax hervorragend ausgebildete Physiotherapeutin, gründete er auf Veranlassung des Bremer Senats 1961 am damaligen Zentralkrankenhaus St. Jürgenstraße (heute Klinikum Bremen-Mitte) eine eigene Abteilung für klinische Physiotherapie. Neben der erfolgreichen Behandlung zahlreicher Patienten wurden Kurse zur Ausbildung von Physiotherapeuten in der besonderen Cyriax-Methodik geschaffen. Diese Kurse, inzwischen durch Nachfolgeorganisationen (IAOM) angeboten, sind bis zum heutigen Tage deutschlandweit und sogar europaweit eine feste Größe in physiotherapeutischen Weiterbildungsangeboten.
Manuelle Medizin in Bremen
Auf die besondere Leistungsfähigkeit der Methode nach Cyriax ist auch der damalige Präsident von Werder Bremen, Dr. Franz Böhmert, aufmerksam geworden. Er wollte diese Methodik unbedingt für die Fußballer des SV Werder Bremen nutzbar machen. Dafür gründete der SV Werder Bremen 1986 ein eigenes orthopädisches Rehabilitationszentrum, das damalige Sporthep Werder. Als im Krankenhaus die Abteilung für klinische Physiotherapie, mit der Pensionierung Dr. Hirschfelds, geschlossen wurde, führte dieser seine Methodik in einer ärztlichen Praxis im Sporthep Werder weiter fort. Hier arbeitete er eng mit der leitenden Physiotherapeutin Elisabeth Longton zusammen.
Im Jahre 1991 verstärkte Dr. med. Götz Dimanski als ärztlicher Leiter das Sporthep Werder. Dort konnte er 8 Jahre in der Privatpraxis von Dr. med. Hirschfeld hospitieren und so ein tiefes Verständnis für die besondere Methodik nach Cyriax erlangen. Heute ist Herr Dr. Dimanksi der ärztliche Geschäftsführer des RehaZentrum Bremen und führt dort weiterhin erfolgreich seine sportmedizinische und orthopädische Chefarztambulanz. Zudem ist er seit 2023 der 1. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Orthopädische Medizin nach Cyriax und möchte somit das Erbe von Cyriax und Hirschfeld weiterleben lassen.
Ziele des Vereins
Der Verein fördert, die Akademie für Manuelle Medizin nach Cyriax. Er unterstützt die Organisation und Durchführung von ärztlichen Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen. Die Kurse richten sich nach dem (Muster-) Kursbuch Manuelle Medizin der Bundesärztekammer auf Grundlage der (Muster-) Weiterbildungsordnung 2018 mit Stand 17./18.02.2022 und der Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Bremen.
Die Tätigkeit des Vereins ist darauf ausgerichtet, die Behandlungsmethodik nach Cyriax für die Versorgung von Patienteninnen und Patienten zu erhalten. Durch die Förderung und Unterstützung der Fort- und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten zu den Inhalten der OMC, möchte der Verein dazu beitragen die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Der Verein wirkt ideell und/oder finanziell an der Durchführung sowie der Förderung der Durchführung von Forschungsvorhaben zur Erweiterung der Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der Manuellen Medizin (OMC) mit. Durch unsere Forschungsergebnisse wollen wir die Versorgungsqualität der Patientinnen und Patienten, auf dem Segment der Manuellen Medizin, verbessern.